Stillen – oder nicht: Dein Weg, dein Baby
Ja, Stillen ist mehr als Ernährung – es ist Nähe, Körperkontakt, Wärme und ein Signal
der Sicherheit für dein Baby. Die Vorteile lassen sich nicht wegdiskutieren: Beim
Stillen werden Hormone wie Oxytocin freigesetzt – sowohl bei deinem Baby als auch
bei dir. Oxytocin wirkt beruhigend, reduziert Stress und fördert ein Gefühl von
Sicherheit und Verbundenheit. Auch Prolaktin, das die Milchbildung unterstützt, wirkt
gleichzeitig entspannend auf die Mutter. So hilft Stillen, dass dein Baby – und du –
sich besser regulieren können, schneller zur Ruhe kommen und in den ersten
Lebensmonaten ein Gefühl von Geborgenheit erleben. Muttermilch liefert zusätzlich
wichtige Nährstoffe, Antikörper und Enzyme, die das Immunsystem deines Babys
stärken und die Verdauung unterstützen. Sie ist also nicht nur Nahrung, sondern ein
Schutzschild, das die körperliche Entwicklung optimal unterstützt.
Es gibt viele Wege, ein Baby gut zu ernähren
Nicht jede Mutter kann oder möchte stillen – und das ist vollkommen in Ordnung. Es
gibt viele Gründe: körperliche Beschwerden, medizinische Faktoren, psychische
Belastungen, Lebensumstände oder das eigene Bauchgefühl. Deine Entscheidung
verdient Respekt, und ein glückliches, gesundes Baby kann auch mit
Flaschennahrung bestens gedeihen, solange Nähe, Wärme und feinfühlige Begleitung
vorhanden sind.
Wenn Stillen herausfordernd wird
Stillen kann manchmal schwieriger sein, als man denkt. Falsche Tipps, Druck von
außen oder unrealistische Erwartungen können schnell Stress erzeugen und das
Stillen erschweren. Stillberatung kann hier wertvolle Unterstützung bieten: Sie
vermittelt Fachwissen, zeigt praktische Möglichkeiten und hilft, Wege zu finden, die
für Mutter und Kind angenehm sind. Selbst kleine Veränderungen – wie andere
Stillpositionen, sanftes Anlegen oder Entlastungspausen – können das Stillen
deutlich erleichtern.
Augenhöhe, Wertschätzung und individuelle Begleitung
In meinen Kursen lege ich besonderen Wert darauf, dass alle Mütter auf Augenhöhe
begleitet werden. Verurteilung und Bewertung, die dir das Gefühl geben, etwas falsch
zu machen, ist bei uns fehl am Platz. Stattdessen steht Wertschätzung für deine
Situation, deine Entscheidungen und dein Empfinden im Mittelpunkt. So entsteht ein
Raum, in dem wir ohne Druck und Perfektionismus zusammen sind.
Ob du stillst oder nicht – das Entscheidende ist, dass dein Baby sich gesehen,
gehalten und verstanden fühlt. Diese Sicherheit ist die Basis für Vertrauen,
emotionale Stabilität und eine gesunde Entwicklung – weit über die Ernährung
hinaus.
Dein Baby erfährt: „Ich bin sicher, ich werde gesehen und verstanden.“ – und genau
das stärkt Bindung, Selbstvertrauen und innere Ruhe.

